Freitag, 8. Mai 2015

Millionärsschwemme: Erste Geldklappe Deutschlands in Düsseldorf eröffnet

Eher ein Fall für die Wertstofftonne: Nur das Bargeld gehört in die Geldklappe
Sie sind nicht unumstritten, doch für viele Millionäre der letzte Ausweg in der Not: In Geldklappen können überforderte Kapitaleigner Beträge in beliebiger Höhe und Währung anonym und straffrei abgeben.
Verbreitung fanden diese Einrichtungen schon seit den frühen 80er Jahren in der Schweiz und Bankenmetropolen wie London und New York. Am vergangen Samstag wurde in Düsseldorf nun die erste Geldklappe Deutschlands eröffnet. Die Abgabe verläuft diskret und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Nach der Ablage wird ein zeitversetzter Alarm ausgelöst, damit sich ein professioneller Bankberater zeitnah um die Unschädlichmachung des Geldes kümmern kann. Auch ein Devisenspezialist und ein Wertpapierhändler sind täglich 24 h in Rufbereitschaft.

Betrieben wird die Einrichtung vom Düsseldorfer Ortsverein der PNO-Bruderschaft (Pecunia non olet), welche sich schon seit Mitte der 90er Jahre als Selbsthilfegruppe für überforderte Großkapitalisten versteht. Durch die immer größere Anzahl Millionäre in Deutschland ist der Zulauf insbesondere seit den späten Neunzigern konstant hoch.

Viele Neulinge kommen aus der Internet-Startup-Branche oder dem Profisport und haben keinerlei Grundausbildung im Auf-Dicke-Hose-Machen. Nach dem ersten Porsche macht sich oft Frustration breit und eine Geld-Schockstarre setzt ein. Vielfach wenden sich auch reiche Witwen an den Verein, da sie sich nach dem Ableben ihres Mannes den hereinbrechenden Kapitalströmen schutzlos ausgesetzt sehen. Die niedrige Kapitalertragssteuer bietet hier nur wenig Abwehrmöglichkeiten.

Diesen Kandidaten versucht der Verein zu helfen, indem er Mentoren vermittelt oder Kurse anbietet. Die Geldklappe sollte dabei nur der allerletzte Ausweg sein.

Da sich der Goldpreis zeitweise im freien Fall befand, wurde die Geldklappe in London zuletzt immer wieder durch die Ablage von übermäßig schweren Goldbarren beschädigt. Der Düsseldorfer Verein appelliert daher, das Angebot verantwortungsbewusst zu nutzen und nicht als Sperrmüllablage zu missbrauchen. (fear)